Edith-Stein Tag der fünften Klassen

Jedes Jahr im Oktober findet der „Edith-Stein-Tag" an unserer Schule für die fünften Klassen statt. Die „Neuen" sollen etwas über die Namenspatronin der Schule erfahren und gleichzeitig ist es das erste religiöse Angebot der Schule speziell für diese Jahrgangsstufe.

Nach der ersten Stunde beginnen die „Workshops", insgesamt sind es vier, die dann mittags in einem gemeinsamen Gottesdienst zum Thema münden. Je nachdem, welche Lehrer und Lehrerinnen die Workshops gestalten, gibt es da zum Beispiel „Spielen für Gott" mit kleinen Rollenspielen zum Leben von Edith Stein, „Beten für Gott", wo gemeinsam gebetet, aber auch Fürbitten zum Gottesdienst formuliert werden können, „Singen für Gott", oder das große Mosaik in der Aula mit Szenen aus dem Leben Edith Steins wird betrachtet.

Dabei erfahren die Mädchen, dass Edith Stein, die Patronin Europas, eine starke und zugleich fürsorgliche und hochgebildete Frau war, die sich mit Herz und Verstand für ihren Glauben begeistern konnte, und sich als jüdische Konvertitin in der Zeit des Nationalsozialismus vor allem um junge Menschen kümmerte. So kann sie ein Vorbild für  die Schülerinnen bis heute sein.

J.Tyllack

Leben von Edith Stein

Der Name „Edith Stein" – ein Programm für unsere Schule

Unsere Schule trägt den Namen einer Jüdin und christlichen Philosophin, die nach langen Jahren der Suche zum Glauben in der Katholischen Kirche fand und schließlich in das Kölner Karmelkloster eintrat. Nachdem sie am 9. August 1942 in den Gaskammern von Auschwitz den Tod gefunden hatte, wurde sie 1998 heiliggesprochen und 1999 zur Mit-Patronin Europas ernannt.

Was kann uns diese 1891 in Breslau geborene Frau heute sagen?

Edith Stein zeigt uns, worauf es ankommt: immer auf der Suche nach der Wahrheit zu bleiben, niemals stehen zu bleiben. Wer die Wahrheit ernsthaft sucht, der wird sie auch finden. Edith fand die letzte Wahrheit in Gott.

Edith Stein stand mit beiden Füßen auf der Erde. Sie kämpfte für die Rechte der Frauen und setzte sich unermüdlich für die Förderung der Frauen- und Mädchenbildung ein, obwohl ihr selber eine Professur an der Universität aufgrund ihres weiblichen Geschlechts verwehrt blieb. Die besonderen Begabungen und Eigenschaften der Frau suchte sie zu ergründen und in Büchern und Vorträgen verständlich zu machen.

Edith Stein war Pädagogin. Sie liebte es, mit jungen Menschen zu teilen, was sie selber empfangen hatte. Ihr von vielen als anspruchsvoll bezeichneter Unterricht war jedoch nicht bloß auf Wissensvermittlung ausgerichtet, sondern zielte darauf ab, den Schülerinnen Wichtiges für ihr Leben mitzugeben. Sie prägte diese durch ihre Menschlichkeit. Eine ihrer pädagogischen Überzeugungen lautete: „Was anders wollen wir mit der Erziehung erreichen, als dass der junge Mensch, der uns anvertraut ist, ein wahrer Mensch und wahrhaft er selbst wird". Es ging ihr darum, jedem ihrer Schützlinge dabei behilflich zu sein, dass er seinen eigenen Weg findet, „den Gott ihn führt". Anerkennung der Einmaligkeit eines jeden, Ganzheitlichkeit der Erziehungsarbeit, aber auch Erziehung zur Gemeinschaftsfähigkeit prägen ihre Pädagogik: „Gemeinschaft ist notwendig, ohne soziales Leben und somit ohne Bildung der Individuen zu Gemeinschaftsgliedern ist das letzte Ziel des Menschen nicht erreichbar".

Ihr pädagogisches Verständnis hat sie letztlich so formuliert: „Die gesamte Erziehungskunst muss getragen sein von Liebe […]".