Projekt Perspektivwechsel

Besonderer Besuch am ESG: Die Initiative „Gemeinsam Mensch“ e. V. stellte ihr Projekt „Perspektivwechsel“ vor.

Bei diesem „Perspektivwechsel“ werden Jugendliche auf praktische und anschauliche Weise mit dem Thema „Menschen mit Behinderung“ vertraut gemacht. Junge Menschen lernen über die verschiedenen Formen von Behinderungen und sollen danach konkrete Erfahrungen machen, um zu sehen, was es bedeutet, in einem Rollstuhl zu sitzen oder blind zu sein. Um diese Erfahrungen zu vermitteln, war die Gruppe bei uns zu Besuch.

Der Vormittag startete mit einer Vorstellungsrunde und die „Berührungsängste“ waren schnell abgebaut, da unsere Gäste gut auf die Mädchen der 9. Klassen eingingen und deutlich wurde, auch ein Leben mit Einschränkungen hindert nicht daran, Spaß zu haben.

So erfuhren die Schülerinnen nach einer lustigen Begrüßungsrunde über die Gründe, die zur Behinderung des Einzelnen geführt hatten, hier entstand ein Austausch, der erste Ängste und Unsicherheiten abbaute.

Nach einer kleinen Pause begannen dann schon die einzelnen Module. Hier wurde den Mädchen die Möglichkeit gegeben, die Perspektive zu wechseln. Im 30- Minutentakt konnten sie unter Anleitung der Menschen mit Behinderung die Behinderungsbilder aktiv nachempfinden. Ziel des Projekts ist vor allem der Wechsel der Perspektive, um damit Informationen über das Leben von Menschen mit Behinderung zu bekommen. Damit ist ein Abbau von Berührungsängsten verbunden und es wird ein gegenseitiges Verständnis geschaffen. Dieses gemeinsame Erleben sensibilisiert für den Umgang mit Menschen mit speziellen Bedürfnissen und das gegenseitige Kennenlernen schafft es auch, Barrieren zu überwinden.

In Kleingruppen besuchten die Schülerinnen die einzelnen Stationen, wie die Gesprächsrunde, Greifbehinderung, Rollstuhl-Parcours, Rollstuhl-Basketball und Blindenmodul.

Bei der Gesprächsrunde gab es Zeit für Fragen und intensive Kommunikation. Beim Rollstuhlparcours erlernten die Mädchen den Umgang mit dem Rollstuhl und erlebten das Gefühl des Angewiesenseins. Viel Spaß hatten sie dann auch beim Rollstuhlbasketball. Hier erfuhren die Mädchen, dass Menschen mit Behinderung auch ihren Hobbies nachgehen können und Sportmöglichkeiten haben. Ein weiteres Modul gab einen Einblick in den Umgang mit Blinden. Interessant waren auch die Übungen zur Greifbehinderung: Hier sollten die Schülerinnen Spastik nachempfinden und sehen, wie sich Spastik auswirkt, diese Erfahrungen machten sie ganz praktisch mit dem Schälen eines Apfels. Am Ende gab es eine Reflexionsrunde für alle Schülerinnen, hier wurden die Erfahrungen des Vormittags ausgetauscht. Dieser Tag brachte den Schülerinnen ganz neue Erfahrungen und man merkte deutlich, dass das Ziel, der Abbau von Berührungsängsten und die Schaffung von gegenseitigem Verständnis, erreicht wurde, die Schülerinnen berichteten begeistert von den gemachten Erfahrungen.

Wir sind sehr dankbar, dass wir von der Initiative ausgewählt wurden und das Team von „Gemeinsam Mensch e.V.“ an unserer Schule begrüßen durften. Besonderer Dank geht an Anita Donaubauer und Davide Ledda für die Vorbereitung und Organisation und Julia Buerger für die Unterstützung! Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Besuch.